Saunieren für die Gesundheit: Kreislauf, Haut und Immunsystem im Fokus

Saunagänge gehören seit Jahrhunderten zur Gesundheitskultur vieler Länder. Moderne Forschung zeigt, dass die positive Wirkung weit über Entspannung hinausgeht.

Die Sauna ist nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch ein Instrument der Prävention. Zahlreiche Studien aus Finnland, Deutschland und der Schweiz weisen auf deutliche Vorteile für Herz-Kreislauf, Haut und das Immunsystem hin. Richtig angewendet, kann Saunieren die Abwehrkräfte stärken, das Hautbild verbessern und langfristig sogar vor Erkrankungen schützen.

Kreislauftraining und Herzgesundheit



Die wohl bekannteste Wirkung der Sauna betrifft den Kreislauf. Durch die hohen Temperaturen in der Kabine weiten sich die Blutgefässe. Dieser Effekt steigert die Durchblutung, trainiert die Gefässwände und verbessert die Herzleistung. In Studien der Universität Ostfinnland zeigte sich, dass Menschen, die vier- bis siebenmal pro Woche saunieren, ein um 50 Prozent reduziertes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall haben.

Auch für Menschen mit leichtem Bluthochdruck kann die Sauna positive Effekte bringen: Der regelmässige Wechsel von Wärme und Kälte trainiert die Blutdruckregulation und senkt langfristig Werte. Allerdings sollten Personen mit akuten Herzerkrankungen vor dem Saunagang ärztlichen Rat einholen.


Tipp: Ideal sind zwei bis drei Saunagänge à 8 bis 12 Minuten mit anschliessender Abkühlung und Ruhephase – ein sanftes, aber wirksames Training für Herz und Kreislauf.

Immunsystem unter Hitzereiz

Schon nach wenigen Minuten in der Sauna steigt die Körpertemperatur um bis zu zwei Grad. Dieser künstliche „Mini-Fieber-Effekt“ aktiviert das Immunsystem. Immunzellen wie Leukozyten und Killerzellen werden aktiver und Abwehrstoffe vermehrt ausgeschüttet.

Eine Studie der Universität Jena belegte, dass regelmässiges Saunieren die Infektanfälligkeit um bis zu 50 Prozent senkt. Besonders Atemwegsinfekte treten seltener auf, da Schleimhäute besser durchblutet werden und Viren oder Bakterien schwerer eindringen. Auch Allergiker berichten von positiven Effekten, da die Schleimhäute durch den Wechselreiz trainiert werden.


Tipp: Wer regelmässig sauniert, kann Erkältungen und Grippewellen vorbeugen – besonders in der kalten Jahreszeit.

Hautpflege und Entschlackung

Die Haut ist das grösste Organ des Menschen und reagiert direkt auf Temperaturreize. Während des Saunierens öffnen sich die Poren, die Haut wird intensiv durchblutet und Talgdrüsen arbeiten aktiver. Dadurch lösen sich abgestorbene Hautschuppen, das Hautbild wirkt klarer und frischer. Dermatologen empfehlen Sauna sogar unterstützend bei Hauterkrankungen wie Akne oder Psoriasis, da der Hitzereiz Entzündungen lindern kann.

Auch Anti-Aging-Effekte werden diskutiert: Die gesteigerte Durchblutung fördert den Transport von Nährstoffen in die Hautzellen, was die Regeneration unterstützt.

Stressabbau und Schlafqualität

Neben körperlichen Effekten ist Saunieren auch für die Psyche wertvoll. Unter Hitzeeinfluss schüttet der Körper vermehrt Endorphine aus – Hormone, die Entspannung und Wohlbefinden auslösen. Gleichzeitig sinkt das Stresshormon Cortisol.

Schlafmediziner berichten, dass regelmässige Saunabesuche die Schlafqualität verbessern. Die Temperaturerhöhung und anschliessende Abkühlung signalisieren dem Körper eine Phase der Erholung. Besonders Menschen mit Einschlafproblemen profitieren von diesem Effekt.


Tipp: Ein Saunagang am Abend, gefolgt von Ruhe, unterstützt erholsamen Schlaf – optimal zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen.

Stoffwechsel, Muskulatur und Schmerztherapie

Die hohen Temperaturen regen den Stoffwechsel an. Puls und Atemfrequenz steigen, wodurch mehr Sauerstoff in die Zellen gelangt. Dies kann bei der Regeneration nach sportlicher Belastung hilfreich sein. Sportler nutzen Sauna, um Muskelkater vorzubeugen und die Erholungszeit zu verkürzen.

Auch bei chronischen Schmerzen, etwa durch Arthritis, berichten Patienten von Linderung. Die Wärme entspannt Muskulatur und Gelenke, während die verbesserte Durchblutung Entzündungsprozesse hemmt.

Saunaformen und Unterschiede



Nicht jede Sauna wirkt gleich. Die klassische finnische Sauna mit 80 bis 100 Grad unterscheidet sich von milden Bio-Saunen (50 bis 60 Grad) oder Infrarotsaunen. Während die traditionelle Sauna vor allem Kreislauf und Abwehrkräfte trainiert, wirken Infrarotkabinen intensiver auf Muskulatur und Gelenke.

  • Finnische Sauna: Klassische Variante, ideal für Herz-Kreislauf-Training.
  • Bio-Sauna: Mildere Temperaturen, besonders hautfreundlich.
  • Infrarotkabine: Zielt auf Muskel- und Gelenkentspannung.
  • Dampfbad: Hohe Luftfeuchtigkeit, schonend für Atemwege.

Mögliche Risiken und Grenzen

Trotz der vielen Vorteile ist Sauna nicht für jeden geeignet. Menschen mit akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, offenen Wunden oder schweren Infekten sollten Saunagänge vermeiden. Auch bei Schwangerschaft oder bestimmten Hauterkrankungen ist Vorsicht geboten. Generell gilt: Wer unsicher ist, sollte medizinischen Rat einholen, bevor er regelmässig sauniert.

Fazit

Saunieren ist weit mehr als ein Wellnessritual – es ist eine ganzheitliche Gesundheitsmassnahme. Die positiven Effekte auf Herz, Kreislauf, Haut, Immunsystem und Psyche sind wissenschaftlich gut belegt. Wer regelmässig und richtig sauniert, stärkt seine Abwehrkräfte, pflegt Haut und Muskulatur und findet Ruhe im Alltag. Damit ist Sauna ein wertvoller Bestandteil moderner Prävention und Gesundheitsförderung.

 

Quelle: wellnessaktuell.ch-Redaktion
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