Atmen lernen – einfache Atemrituale für mehr Wohlbefinden
Atem ist mehr als ganz natürlicher Reflex. Bewusste Atmung führt zu mehr Gelassenheit und hilft im Alltag stressfreier zu leben.
Atmen ist lebensnotwendig – doch fast alle Menschen atmen zu oberflächlich. Wer das schenkt: mit einfachen Ritualen Atem bewusster wahrnehmen und Körper wie Geist entspannter stimmen. Dieser Artikel zeigt, wie kleine Atemübungen den Alltag positiv beeinflussen können.
Warum bewusste Atmung wichtig ist
Atem beeinflusst Körper und Psyche unmittelbarer als die meisten anderen Gewohnheiten:
- Stress steigert Atemfrequenz und reduziert Sauerstoffaufnahme
- Tiefe Atmung aktiviert den Parasympathikus – Körper beruhigt sich
- Regelmässiges Atmen erhöht Konzentration und verbessert Schlaf
- Atemrituale können auch Schmerzen lindern und das Immunsystem stärken
Bewusster Atem sorgt für mehr Klarheit, Ruhe und Energie.
1. Bauchatmung – Grundübung für Anfang
- Hinsetzen oder hinlegen, Hände auf Bauch legen
- Langsam und tief durch Nase einatmen – Bauch hebt sich
- Pause für drei Sekunden halten
- Langsam durch Mund ausatmen – Bauch senkt sich
- Fünf Minuten täglich ausüben, ideal morgens und abends
Diese Technik stärkt die Körper-Geist-Verbindung und baut Anspannung ab.
2. Zählen beim Atmen – Struktur bringt Wirkung
- Einatmen zählen (z. B. 4 Sekunden), kurz halten (2 Sekunden), Ausatmen zählen (6 Sekunden)
- Wiederholen für 5–10 Zyklen
- Wer fortgeschritten ist, Zyklen verlängern (z. B. 5–3–7)
- Wirkung: Herzfrequenz sinkt, Gedanken beruhigen sich
Strukturierte Atmung hilft, geistiges Gleichgewicht herzustellen.
3. Wechselatmung – Balance für Körper und Geist
- Rechte Nasenöffnung mit Daumen verschliessen, links einatmen
- Öffnen, linke verschliessen, durch rechte ausatmen
- Umgekehrt wiederholen – je Seite 5 bis 10 Zyklen
- Ideale Übung bei Nervosität oder innerem Ungleichgewicht
Diese Technik bringt emotionale Balance und reduziert Stresssymptome.
4. Atementspannung – Ruhe in der Bewegung
- Bequeme Haltung einnehmen, Augen geschlossen
- Atem beobachten – ganz ohne Bewertung
- Beim Ablenken zur Atmung zurückkehren
- Ideal: fünf bis zehn Minuten täglich üben
Bewusste Achtsamkeit mit dem eigenen Atem verbessert mentale Stabilität.
5. Klangatmung – sanfte Resonanz
- Langsam einatmen
- Mit Ton („mmm“ oder „aaa“) ausatmen, solange angenehm
- Mehrfach wiederholen (5 bis 7 Mal)
- Wirkung: körperliche Resonanz beruhigt das Nervensystem
Sanfter Klang während des Ausatmens verstärkt Tiefenwirkung der Atmung.
6. Atemübung gegen Einschlafprobleme
- Abends im Bett, ruhig und dark
- 4–7–8-Modell: 4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen
- Diese Zyklen 4 bis 6 Mal wiederholen
- Stresshormone werden gesenkt – Einschlafen gelingt leichter
Diese Technik wurde in der Wellnesspraxis erfolgreich für besseren Schlaf eingesetzt.
7. Regelmässigkeit führt zu Gewohnheit
- Kurze Rituale morgens und abends etablieren
- Erinnerungen (Wecker, Klebezettel) unterstützen die Kontinuität
- Atemübungen gemeinsam mit Partner, Freund oder in Gruppe praktizieren
- Digitale Apps oder Timer helfen beim Durchhalten
Nur durch regelmässige Übung entfalten Rituale ihre volle Wirkung.
Fazit
Atemrituale sind keine Mode – sondern bewährte Methoden für mehr Stabilität und Lebensqualität. Sie wirken unmittelbar, benötigen keine Hilfsmittel und lassen sich einfach in den Alltag integrieren. Jeder Atemzug bietet die Chance, wieder ins Gleichgewicht zu kommen – für mehr Klarheit, Ruhe und Gelassenheit.
Quelle: wellnessaktuell.ch-Redaktion
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